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Allgemeines Smart-City-Zielbild Detmold
Die Smart City Detmold soll dazu beitragen, durch die Einführung neuer Technologien, Infrastrukturen oder Bürgeranwendungen die kommunalen Nachhaltigkeitsziele, allem voran die Klimaneutralität, zu erreichen. Die Smart-City-Maßnahmen, die im Rahmen des Modellprojekts umgesetzt werden sollen, reagieren auf in der Nachhaltigkeitsstrategie definierte Leitlinien. Zentrale Handlungsfelder sind die mobile Stadt, die transparente Stadt, die interaktive Stadt, die soziale Stadt und die florierende Stadt. Für eine bessere Nachvollziehbarkeit innerhalb der Bürger:innenschaft, eine vereinfachte Umsetzbarkeit von Ideen, aber auch für eine höhere Energieeffizienz (in Krisenzeiten) sind Smart-City-Maßnahmen prinzipiell auf das notwendige Mindestmaß zu reduzieren und sollten immer die Antwort auf konkrete Probleme sein. So können auch mögliche negative Folgen der Digitalisierung einfacher abgeschätzt werden. Hierfür muss zunächst die Arbeitsweise der Verwaltung selbst effizienter werden.
Im Bereich Mobilität sollen durch effizienzsteigernde Maßnahmen eine Reduktion des Verkehrs und der Flächenversiegelung erreicht werden. Attraktive Angebote sollen einen Bewusstseinswandel hin zur aktiven Wahl nachhaltiger Mobilitätsalternativen in der Breite der Stadtgesellschaft fördern. Auch auf Quartiersebene soll die Mobilität im übertragenen Sinne gestärkt werden: Während es für Gleichgesinnte in der Smart City Detmold einfacher sein soll, sich für gemeinsame Anliegen zu vernetzen, wird der politische Aushandlungsprozess auf neue Nutzer:innengruppen ausgeweitet und insgesamt inklusiver gestaltet. Dies trägt einerseits zu einer lebendigeren, aktiveren Stadtgesellschaft bei und fördert andererseits die Demokratie. Denn zu einer transparenten Smart City, die ihre Bürger:innen abholt, gehören Einblicke in politische und kommunale Prozesse und eine funktionierende, umfassende und zugängliche Informations- und Beteiligungskultur: Neu angewandte Technologien sollten spürbare soziale Vorteile bringen, Scheinbeteiligung in jedem Fall vermieden werden. Wirtschaftlich möchte die Stadt Detmold einen Nährboden für unternehmerisches Handeln bieten. Hierzu gehört die Bereitstellung städtischer Daten zur uneingeschränkten Weiternutzung genauso wie ein Abbau von Bürokratie durch digitale Anwendungen.
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Grundlagen
Strategieanalyse
Um zu ermitteln, welche Strategischen Ziele in Detmold bereits in Bezug auf Smart City beschlossen und welche praktische Maßnahmen bereits initiiert sind, wurden im Vorfeld zur Erstellung der Smart-City Strategie Detmold zunächst alle aktuell bestehenden Strategien und Programme Detmolds untersucht. Dabei haben sich fünf Strategien in Bezug auf Smart-City als zentral herausgestellt: Die „Nachhaltigkeitsstrategie Stadt Detmold“, „Digitale Agenda Der Stadt Detmold“, der Entwurf des Leitbildes Mobilität, der ISEK der Stadt Detmold (Fortschreibung 2021 - 2024) und als überregionale Strategie die „Smart City Charta 2021“.
Um künftig einen schnelleren und stets aktuellen Zugang zur strategischen Planung und zum Stand der geplanten Maßnahmen zu haben, wurden alle relevanten strategischen Ziele (Leitbilder, Strategische Ziele, Operative Ziele etc.) der untersuchten Strategien und alle geplanten Maßnahmen, die thematisch mit dem Bereich Smart-City in Verbindung zu bringen sind, in eine Datenbank übertragen. Das ermöglicht eine flexible Verschlagwortung der Datenbankeinträge und die Erstellung von Relationen zwischen Einträgen, wenn etwa mehrere Maßnahmen der Erreichung des gleichen Zieles dienen.
Außerdem wurden alle Maßnahmen den fünf Handlungsfeldern der künftigen Smart-City Strategie zugeordnet, sofern dies möglich war.
Die Analyse in Zahlen
Insgesamt wurden in den fünf untersuchten Strategien 50 Maßnahmen und 80 Strategische Ziele identifiziert, die einen Bezug zu dem Themenkomplex Smart City haben. 42 geplante Maßnahmen haben direkten Bezug zu den vorgesehenen Maßnahmen des Modellprojektes Smart City Detmold „Die co-kreative Stadt“ (MPSC-Detmold).
Wie relevant die identifizierten Handlungsfelder über die Smart-City-Strategie hinaus sind, zeigt die Kategorisierung der Datenbank nach Handlungsfeldern: Wenn auch nicht explizit erwähnt, lassen sich über alle Strategien hinweg Anknüpfungspunkte von strategischen Zielen und Maßnahmen zu den Smart-City-Handlungsfeldern finden. Obwohl die Smart-City-Maßnahmen im Rahmen der Smart-City-Strategie bereits den einzelnen Handlungsfeldern untergeordnet sind, lassen sich weitere Schnittstellen feststellen: Für nahezu jede mögliche Kombination aus Smart-City-Maßnahme und Smart-City-Handlungsfeld finden sich strategische Ziele und Maßnahmen aus den untersuchten Strategien, die mit beiden korrespondieren. Die Vielzahl der möglichen Schnittstellen verdeutlicht in erster Linie die Komplexität der Verbindungsmöglichkeiten über verschiedene Ebenen der Strategien hinweg.
Qualitatives Ergebnis der Analyse
Bezogen auf die fünf Handlungsfelder der Smart-City-Startegie Detmolder ergab die Analyse zusammengefasst diese strategischen Ziele:
Soziale Stadt 21 Strategische Ziele 11 Maßnahmen Lebens- & liebenswert: Eine Smart City stellt die Bedarfe der Menschen in den Mittelpunkt des Handelns und unterstützt im Sinne des Allgemeinwohls lokale Initiativen, Eigenart, Kreativität und Selbstorganisation. Jugendliche: Wir erkennen die virtuellen Welten von Jugendlichen als neue Lebenswirklichkeiten an und nehmen Jugendliche verstärkt auch im Netz wahr. Soziale Innovationen: Über tragfähige Kooperations- und Transferstrukturen ermöglichen wir gemeinsam mit der Wissenschaft technologische, ökonomische, kreative und soziale Innovationen. Ehrenamt: Digitale Möglichkeiten für ehrenamtliche Initiativen werden aufgezeigt und gefördert, neue digitale Formen des Engagements erhalten die gleiche Anerkennung und Förderung. Sozialer Zusammenhalt: Digitale Prozesse und Lösungen sollen die Inklusion fördern. Wir stellen einen barriere- und diskriminierungsfreien Zugang zu unseren digitalen Angeboten sicher.
Mobile Stadt 22 Strategische Ziele 24 Maßnahmen Vernetzung: Durch eine multimodale Vernetzung des Umweltverbundes soll der Anteil des motorisierten Individualverkehrs (MIV) stark sinken. ÖPNV | On-Demand: In Detmold wird ein attraktives ÖPNV- und On-Demand-Netz aufgebaut, um einen Verzicht auf den eigenen PKW in der Innenstadt attraktiver zu gestalten. Sicherheit: Die Anzahl der Verkehrsunfälle wird durch intelligente Technologien weiter gesenkt. Wirtschaftsverkehr: Ortsansässige Unternehmen engagieren sich in einem starken Netzwerk für emissionsarmen, klimafreundlichen und sozialverträglichen Wirtschaftsverkehr. Parken: Die öffentlichen Flächen der Stadt werden gerecht unter den Verkehrsteilnehmenden aufgeteilt, der Anteil an Parkplatzflächen soll dementsprechend verringert werden.
Interaktive Stadt 16 Strategische Ziele 16 Maßnahmen Digitale Infrastruktur: Eine exzellente digitale Infrastruktur ist das „Nervensystem“ einer intelligenten Stadt und die Basis für eine vernetzte Stadtgesellschaft und eine zukunftsfähige Stadtverwaltung. Versorgungssysteme: Intelligente Systeme für eine nachhaltige Versorgung mit Wasser, Energie und Licht garantiere eine zukunftssichere Versorgung als Grundlage hoher Lebensqualität.. E-Government: Möglichst viele Behördengänge sollen überflüssig werden, dafür wird das Angebot an E-Government-Lösungen kontinuierlich ausgebaut. Schnittstellen: Die Stadt erklärt sichere, standardisierte und offene Schnittstellen zur Voraussetzung für eine effiziente Gestaltung der Smart-City. Digitale Werkzeuge: Das öffentliche Leben soll durch digitale Werkzeuge attraktiver, effizienter und nachhaltiger gestaltet werden.
Transparente Stadt 19 Strategische Ziele 16 Maßnahmen Sicherheit: Die Informationssicherheit (Infrastrukturen, Daten und Kommunikation) der Stadt Detmold ist die Basis für eine smarte Stadt. Offenheit: Transparenz und Offenheit leiten das Verwaltungsdenken und -handeln. Datenhoheit: Die Stadt soll die Hoheit über ihre Daten behalten. Geodaten sind die Voraussetzung der meisten Smart-City-Maßnahmen. Die Verfügbarkeit wichtiger Geodaten muss daher dauerhaft sichergestellt sein. Umweltdaten: Umweltdaten sollen vermehrt digital erhoben und niedrigschwellig zur allgemeinen Verfügung gestellt werden. Beteiligung: Die Detmolder Stadtgesellschaft beteiligt sich aktiv an Entscheidungsprozessen und gestaltet lebendige öffentliche Räume, gemeinsam werden neue digitale Partizipationsformate etabliert.
Florierende Stadt 13 Strategische Ziele 9 Maßnahmen Share-Ökonomie: Im Sinne nachhaltigen Konsums sind ressourcenschonende Praktiken (Teilen, Tauschen, Reparieren, Produzieren) zentral für das Wirtschaften und Leben in Detmold. Digitale Wirtschaft: Detmold unterstützt ortsansässige Unternehmen bei der Digitalisierung, um ein erfolgreiches Wirtschaften in Detmold zu ermöglichen. Innovation: Detmold hilft bei der Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft und Bürgerschaft, um technologische, ökonomische, kreative und soziale Innovationen zu fördern. Logistik: Durch geschäftsübergreifende Logistikkonzepte für die ortsansässigen Unternehmen können Lieferverkehre gebündelt und zentral abgewickelt werden. Nachhaltigkeit: Die Digitalisierung soll dazu dienen, die Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten, sie darf der Nachhaltigkeit nicht im Wege stehen.
SWOT-Analyse
Die beschriebene Strategiedatenbank ist Grundlage für die Entscheidung über konkrete Umsetzungskonzepte von Maßnahmen. Hier können u.a. durch Informationen über aktuelle Arbeitsstände städtischer Projekte Synergieeffekte gefunden und einfach strategieübergreifende Verknüpfungspotenziale einzelner Maßnahmen erkannt werden. Um die Handlungsfähigkeit der Stadt Detmold noch besser einschätzen zu können wurde zudem eine klassische SWOT-Analyse durchgeführt. Sie bestätigte, dass es in vielerlei Hinsicht bereits eine günstige Ausgangssituation für die effektive Umsetzung der geplanten Smart-City-Maßnahmen in Detmold gibt: Die Stadt zeigt bis hin zu bereits etablierten agilen internen Prozessen in Form der Zukunftstische eine große Bereitschaft, neue Methoden zu implementieren und zu testen. Für Bürger:innen wird dies vor allem in Form einer Vielzahl nutzbarer kommunaler Bürgeranwendungen deutlich. Dies spricht sowohl für eine flexible, innovative Verwaltung, als auch für eine digital geübte Bürgerschaft. Die Einbettung der Smart-City-Strategie in die Nachhaltigkeitsstrategie gibt eine konsequente Linie vor und erleichtert dadurch die Umsetzung. Die Komplexität vieler Maßnahmen ist genau wie der vorherrschende Fachkräfte- und Personalmangel ein Problem, mit dem es umzugehen gilt. Auch das umfangreiche Angebot an Konkurrenzanwendungen ist zu berücksichtigen. Eine auf städtische Prozesse angepasste, gründliche agile Planung kann diesen Problemen allerdings bereits entgegenwirken. Es bleiben einige nicht abzuwendende Unsicherheiten wie eine Restskepsis gegenüber Digitalisierungsfolgen und die Versorgungssicherheit mit Energie in Krisenzeiten.
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